was ist die bedeutung der federn für vögel
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inshara
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3736 Tage zuvor
volupp's Antwort
Das Gefieder der verschiedenen Vogelarten ist ihr spezielles Kennzeichen. Die Federn der Vögel haben zahlreiche Aufgaben zu erfüllen.
Vögel erkennt und unterscheidet man vor allem an den Federn. Unter den heute lebenden Tieren besitzen nur die Vögel Federn. Bei den meisten Vögeln, bedecken Federn fast den ganzen Körper. Federn bestimmen somit auch die Gestalt des Vogel.
Die Entstehung des Federkleides
Federn sind tote in der Haut sitzende Horngebilde, die sich mit der Zeit abnutzen. Federn entwickeln sich aus Papillen der Haut und stellen eine besondere Ausdifferenzierung der Haut dar. Sie bestehen aus Keratin, einer Hornsubstanz, die ebenfalls den Schnabel, die Schuppen der Beine sowie die Krallen bildet. Ein Vogelkörper ist nicht gleichmäßig mit Federn bedeckt. Es gibt bei den meisten Vögeln Bereiche mit dichter Federbesetzung und solche, wo keine Federn wachsen. Im Prinzip machen die Bereiche ohne Federn weniger als 40 Prozent aus. Eine Ausnahme bilden Pinguine. Die Federkleider einzelner Arten unterscheiden sich sehr deutlich. Laufvögel, wie die Emus und Strauße tragen keine Dunenfedern. Die Schwanzfedern sind bei dem flugunfähigen Strauß zu einer lockerten Federgruppe zurück gebildet. Bei Pfauen und Paradiesvögeln sind die Federn besonders stark und farbenprächtig entwickelt.
Die Arten der Federn
Die Form der Federn sowie ihre Anzahl sind spezifisch für jede Vogelart. Sie hängen natürlich vom Geschlecht und dem Alter des Tieres ab. Es werden vier verschiedene Federformen unterschieden.
•Schwanzfedern
•Dunenfeder oder Daune
•Deckfedern
Das Dunenkleid besteht aus besonders kleine Federn. Hier sind die Federfahnen in ihre einzelnen Äste aufgelöst und werden nicht durch feine Häkchen zusammen gehalten. Das Dunenkleid hüllt den Jungvogel in eine wärmende Lufthülle ein. Alle anderen Federarten werden durch einen komplizierten Feinbau in den Federästen zusammen gehalten. Die Deckfedern bedecken den größten Teil des Vogelkörpers. Sie liegen sehr eng an, schützen und isolieren den Körper des ausgewachsen Vogel. Die Schwungfedern der Flügel unterteilt man in Hand- und Armschwingen.
Die Farben der Vogelfedern
Die Farben von Vogelfedern beruhen auf Pigmenteinlagerungen oder optischen Effekten. Ein wichtiges Federnpigment ist Melanin. Es ist für Färbungen zwischen gelblich und schwarz verantwortlich. Weitere Pigmente sind die Karotinoide. Diese sorgen vor allem für die Farbtöne rot, orange und gelb. Sie werden mit der Nahrung aufgenommen. Flamingos verdanken ihre Rosafärbung dem Verzehr von Krebsen und anderen Schalentieren. Der leuchtend gelbe Schnabel des Amsel-Männchens zur Brutzeit, beruht auf der Aufnahme von Carotinoiden. Strukturfarben, wie zum Beispiel der grünviolette Glanz, werden durch Lichtbrechung an dünnen Blättchen der Federn erzeugt. Struktur- und Pigmentfarben wirken oft zusammen und erzeugen besonders schillernde Effekte.
Die Federn als Schutz für die Vögel
Ähnlich wie das Fell bei Säugetieren, bilden die Federn einen Schutz vor Verletzungen der verschiedensten Art. Außerdem bieten Federn einen sehr guten Wärmeschutz. Federn isolieren gut gegen Kälte. Dies nutzen auch die Menschen, indem sie ihre Kissen und Betten damit füllen. Vögel sind höhere Wirbeltiere, die ihre Körpertemperatur selbstständig regulieren müssen. Dieses ständige Aufheizen des eigenen Körpers, kostet dem Vogel eine Menge Energie. Damit nicht unnötig Wärme an die Umgebung abgegeben wird, bilden die Federn, besonders die Dunen, eine wärmedämmende, dichte Hülle.
Das Gefieder für die Balz und Kommunikation
Bei den meisten Vogelarten besitzen die Männchen ein prachtvolleres Gefieder als die Weibchen. Der Federschmuck des Männchen ist für die Entscheidung des Weibchens sehr wichtig. Ein solches Gefieder signalisiert dem Weibchen, dass der mögliche, zukünftige Partner bei bester Gesundheit ist und keinerlei Parasiten hat. Ein farbenprächtiges Gefieder kann sich nur ein ein völlig gesunder Vogel leisten. Auffällige Vögel können schnell zur leichten Beute von anderen Tieren werden.
Die Tarnung der Vögel durch ihr Federkleides
Einige Vogelarten haben ein ausgezeichnetes Tarngefieder. Dadurch sind sie für Ihre Feinde in ihrem Lebensraum nur sehr schwer auszumachen. Einige Arten, die im Röhricht oder Schilf leben, haben meist ein bräunliches und gestreiftes Gefieder. Dies hebt sie kaum vom Hintergrund ab. Lerchen und Pieper sind aus der Luft kaum vom erdigen Untergrund zu unterscheiden. Die helle Färbung ihrer Flügel und Bauchunterseite bietet Fisch fressenden Vogelarten beste Tarnung. Sie sind beim Blick gegen die Wasseroberfläche kaum noch wahr zu nehmen.
Die Mauser der Vögel
In der Mauser wird das Federkleid des Vogels durch neue Federn ersetzt. Vor der Brutzeit mausern Vögel in das Prachtkleid. Nach der Brutzeit mausern Vögel in das Ruhe- oder Schlichtkleid. Die Mauser ist für den Vogel eine hohe körperliche Belastung. Im Prinzip haben sich für den Wechsel der Schwungfedern zwei Varianten herausgebildet. Bei dem Ersatz dieser Federn, bleibt die Flugfähigkeit erhalten. Dazu zählen die Greif- und Singvogelarten. Beim Austausch aller Schwungfedern, bleibt der Vogel flugunfähig und ist besonders gefährdet. Dazu zählen die Gänse.
Die Fähigkeit zum Fliegen
Die Form des Flügels und des Schwanzes bestimmen die Art und Weise des Fluges einer Vogelart. Große breite Schwingen unterstützen den Gleitflug. Größere Geschwindigkeiten können jedoch mit spitzen, schnittigen Flügeln erreicht werden. Immer dient aber der Schwanz als Steuerung. Grob betrachtet, gibt es drei verschiedene Flugarten, schlagend, segelnd oder auf der Stelle (Rüttelflug). Die Handschwingen, die sehr lang sind, dienen dem Vortrieb beim Fliegen. Die breiteren Armschwingen sorgen für das Tragen in der Luft.
Die Pflege des Federkleides
Das Federkleid macht zwischen drei und fünfzehn Prozent des Körpergewichtes aus. Die Anzahl der Federn ist sehr verschieden. Ein Spatz hat etwa 3000 Federn, während der Zwergschwan mehr als 25000 Federn besitzt. Die Gefiederpflege, das Glätten, Einfetten und Sortieren der einzelnen Federn ist für jede Vogelart ganz wichtig. Jede einzelne Feder wird mit dem Schnabel gesäubert und gekämmt. Als besonderes Pflegemittel dient das Sekret der Bürzeldrüse. Sie befindet sich an der Schwanzwurzel. Bei der Gefiederpflege wird der Schnabel immer wieder über die Bürzeldrüse geführt. Danach werden alle Federn mit dem Wasserabweisenden Sekret eingestrichen. Federn ermöglichen den Vögeln das Fliegen, schützen den Körper vor Witterungseinflüssen und spielen bei der Partnerwerbung, aber auch bei Drohgebärden eine wichtige Rolle.
Quellen: Einhard Bezzel – Vögel - blv
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